Konzerte & Aktuelles

Samstag, 21. Oktober 2017, 19.30 Uhr, Kurhaus Bad Hamm

Antonin Dvorák: Requiem

b-Moll op. 89

Der Komponist war populär und auch diese Uraufführung 1891 ein Riesenerfolg: Antonín Dvořáks künstlerisch sehr anspruchsvolles „Requiem“ hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren, ein üppiges, expressives und zugleich lyrisches Werk.

Einen persönlichen Anlass gab es für Antonín Dvořák nicht, als er 1890 das groß angelegte Requiem komponierte. Trotzdem gelang ihm eine konzertante Messe, die den Vergleich mit den großen Werken der Musikgeschichte nicht zu scheuen braucht, die voller Innigkeit ist und mit tschechischer Melodienseligkeit berührt.

 Das Dvořák-Requiem besitzt eine große sinfonische Dimension, musikalisches Material und Konturen sind mit äußerster Finesse ausgearbeitet. Ebenso wie Verdis Messa da Requiem war Dvořáks Werk von Anfang an für den Konzertsaal konzipiert. Dennoch ist die Ursprungsmotivation des Komponisten eine zutiefst gläubige: „Es könnte heißen: Glaube, Hoffnung und Liebe zu Gott dem Allmächtigen und Dank für die große Gabe, die mir gestattete, dies Werk zum Preis des Allerhöchsten und zur Ehre unserer Kunst glücklich zu beenden. Wundern Sie sich nicht, dass ich so gläubig bin – aber ein Künstler, der es nicht ist, bringt nichts Solches zustande“, schrieb Dvořák selbst.

 Dieses Verständnis sakraler Kunst erinnert – trotz unterschiedlicher Konfession – an das Johann Sebastian Bachs. Und tatsächlich muss sich der tschechische Komponist mit dem 1750 verstorbenen Leipziger Thomaskantor verbunden gefühlt haben, als er das Anfangsmotiv aus dem zweiten Kyrie von dessen h-Moll-Messe als Hauptgedanken seiner Messe wählte. Im Vergleich dazu ist vielleicht Mozarts Totenmesse geheimnisvoller, Berlioz´ Requiem spektakulärer, Verdis opernhafter oder Brahms‘ „Deutsches Requiem“ tröstlicher. Dagegen besticht Dvořák mit seinem lyrischen Ton einer milden, fast aufgehellten Trauer, auch wenn es sehr dramatische Momente wie das „Confutatis maledictis“ gibt.

EINTRITT:
Kat. I: 28,40 Euro / 21,80 Euro erm.
Kat. II: 20,70 Euro / 16,30 Euro erm.
Städtischer Musikverein Hamm e.V.